Schwyz, 13. Dezember 2018

Atelierstipendien für Zentralschweizer Kulturschaffende in Berlin

Vergabe der Atelieraufenthalte für das Jahr 2020

(AfK/i) Drei Kunstschaffende aus den Kantonen Nidwalden, Schwyz und Glarus werden 2020 für
je vier Monate in der Atelierwohnung der Zentralschweizer Kantone in Berlin leben und arbeiten.

 

Seit Juli 2003 bieten die Zentralschweizer Kantone (inkl. Glarus, jedoch ohne Zug, das ein eigenes Atelier in Berlin betreibt) ihren Kunstschaffenden diverser Sparten (Bildende Kunst, Angewandte Kunst, Literatur, Musik, Tanz, Theater, Fotografie, Film) die Möglichkeit eines viermonatigen
Aufenthalts in Berlin an. Das Stipendium beinhaltet die unentgeltliche Benützung der Wohnung
sowie einen monatlichen Lebenskostenzuschuss. Das neue Zentralschweizer Künstleratelier befindet sich in einem eigens für Ateliers zur Verfügung stehenden Haus in Berlin-Wedding. Neben dem
Kanton Zürich sind ebenfalls die Kantone Basel-Stadt, Freiburg, Genf und Wallis eingemietet.
Damit ist ein reger Austausch unter den Kunstschaffenden gewährleistet.

Folgende Kultur- und Kunstschaffende sind von den jeweiligen Kulturkommissionen ausgewählt
worden:

Tomas Baumgartner, Bildende Kunst/Fotografie (Kanton Glarus)

Februar bis Mai 2019

Tomas Baumgartner (*1990), aufgewachsen und wohnhaft in Engi, hat nach einer Berufslehre als Polygraf an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) sein Studium mit dem Bachelor of Arts ZFH in Fine Arts mit Vertiefung Fotografie abgeschlossen. Seit 2017 absolviert er einen Work.Master-Kurs in Fine Arts in Genf. In den letzten Jahren konnte er seine Werke in zahlreichen Ausstellungen
präsentieren.

Seine Arbeiten entstehen immer aus der Auseinandersetzung mit seiner unmittelbaren Umgebung, insbesondere die ländlichen Gegenden abseits der grossen Städte sind ein immer wiederkehrendes Thema. Im Mittelpunkt steht für ihn die Beziehung zwischen Mensch und Raum, wie Landschaft
und regionale Eigenheiten die Bewohner prägen, wie Menschen sich mit einem Ort identifizieren. Der viermonatige Aufenthalt in Berlin gibt ihm die Gelegenheit, sich vertieft mit diesen Themen in einer Stadt auseinanderzusetzen, die ihm noch grösstenteils unbekannt ist. Dies soll auch eine neue Sicht auf seine bisherigen Arbeiten ermöglichen und neue Ideen für kommende Projekte generieren. Die Zeit in Berlin möchte Tomas Baumgartner für intensive Recherche wie auch für das Produzieren von Fotografien, Objekten und Skulpturen nutzen.

Laurina Fässler, Bildende Künstlerin, Kanton Schwyz

Juni bis September 2020

Laurina Fässler (*1987) ist in Studen (SZ) aufgewachsen und lebt und arbeitet heute in Luzern. Nach einer Schreinerlehre und anschliessender Tätigkeit als Schreinerin studierte sie an der Hochschule Luzern Design & Kunst im Studiengang Kunst und Vermittlung. Während ihrer Bachelor-Ausbildung verbrachte sie ein Gastsemester an der HGB Leipzig. Heute ist sie als bildende Künstlerin in der Ateliergemeinschaft Gelbes Haus in Luzern tätig und arbeitet Teilzeit in einer Kreativschreinerei in Rothenburg.

Als Künstlerin ist sie auf der Suche nach Ungewöhnlichem und nach Zusammen-hängen. Sie erforscht Dinge nach eigenen Kriterien, legt sie aus und setzt sie neu zusammen. Über die Dinge
nachzudenken und zum Nachdenken zu bringen, das ist ihr wichtig. Im Rahmen des Stipendiums will sie Inspiration für ihr weiteres Schaffen sammeln, an der Vernetzung mit anderen Kunstschaffenden arbeiten und sich intensiv mit ihren Projekten auseinandersetzen.

Adrian Gander, Bildende/Angewandte Kunst (Kanton Nidwalden)

Oktober 2020 bis Januar 2021

Adrian Gander ist 1991 in Stans geboren und in Buochs aufgewachsen. Er unternahm verschiedene Bildungsreisen in die USA und in den Libanon. An der Hochschule Luzern Design & Kunst (HSLU D&K) besuchte er den gestalterischen Vorkurs und schloss 2014 ein Bachelor-Studium in «Visueller Kommunikation» mit Schwerpunkt «Graphic Design» an der HSLU ab. Heute lebt er in Buochs und arbeitet in Beckenried (NW).

Seit 2006 arbeitet Adrian Gander mit der Spraydose und nahm an diversen Graffiti-Wettbewerben teil. Seine Arbeit führt ihn immer wieder ins Ausland, so realisierte er Graffiti-Interventionen in Brasilien, Bolivien, Argentinien und im Libanon, aber auch in Fribourg, wo er ein fünfzig Quadratmeter grosses Graffiti realisierte. 2016 publizierte er das Buch «Color For/From Lebanon». In seinen internationalen Aufenthalten arbeitet er regelmässig mit lokalen Künstlern zusammen. Den Atelieraufenthalt möchte er nutzen, sich in seinem künstlerischen Schaffen weiterzuentwickeln und neue Ausdruckmittel zu finden. Zudem möchte er sich mit der Stadt respektive den Künstlerinnen und Künstlern vernetzen und neue Kontakte knüpfen.